Sport

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Die Ausübung von Sport war für Frauen lange Zeit nicht selbstverständlich. Nach dem Ersten Weltkrieg wurden Sportarten wie Radfahren, Eislaufen, Schwimmen und Wandern zum Breitensport – auch für Frauen.

1831 erhielten Frauen die Erlaubnis zum Schwimmen. In den 1880er-Jahren wurden die erste Schwimmschule und der erste Frauen-Schwimmclub gegründet. An der 1848 gegründeten Universitäts-Turnanstalt (heute Universitäts-Sportinstitut) wurden 1919 erstmals Kurse für Frauen angeboten. Ein neues weibliches Körpergefühl manifestierte sich.

Besonders das Fahrrad brachte den Frauen nicht nur Bewegung, sondern auch große Fortschritte hinsichtlich Mobilität und Selbstständigkeit. Es führte auch zu Änderungen der damals gängigen Kleiderordnung: Die für das Radfahren hinderlichen Korsetts wurden mit der Zeit weggelassen und lange Röcke durch kürzere, praktischere Pumphosen oder Hosenröcke ersetzt.

1896 wurden die ersten Olympischen Spiele der Neuzeit abgehalten, Frauenbewerbe fanden ab 1900 in wenigen Disziplinen statt. Seit 1924 werden Winterspiele veranstaltet, die Anzahl der teilnehmenden Frauen war mit 5% anfangs überschaubar.

In den 1930er Jahren gewannen die Schwimmerinnen des jüdischen Sportvereins Hakoah Medaille um Medaille und verbesserten zahlreiche Rekorde. Unter ihnen Friederike Löwy, Herta Bienenfeld-Wertheimer und Judith Deutsch. Als sich einige von ihnen allerdings 1936 aus Protest gegen die NS-Rassenideologie weigerten, bei den Olympischen Spielen in Berlin anzutreten, erkannte ihnen der Österreichische Sportverband alle Rekorde ab und belegte sie mit lebenslangem Wettkampfverbot.

Die Etablierung von Sportarten als Olympische Frauenbewerbe ist in der Regel eine langwierige Angelegenheit. Obwohl es schon längst Fußballerinnen, Boxerinnen oder Schispringerinnen gibt, ist der Frauenfußball erst seit 1996 olympisch, Frauenboxen seit 2012 und Schispringen seit 2014.

In Sportvereinen und Sportredaktionen sind Frauen nach wie vor unterrepräsentiert. Die Sportgremien und Organisationen sind zu 86% von Männern besetzt, das Österreichische Olympische Komitee zu 92%. Auch betreffend Förderungen, medialer Aufmerksamkeit und Zugang zu Ressourcen, wie etwa Sportstätten, gibt es noch viel zu tun.

Österreichische Olympiasiegerinnen:

1924 Herma Plank-Szabo Eiskunstlauf/Einzel
1924 Helena Jaroschka-Engelmann Eiskunstlauf/Paarlauf
1932 Ellen Müller-Preis Fechten/Florett Einzel
1948 Trude Jochum-Beiser Ski Alpin/Kombination
1948 Herma Bauma Speerwerfen
1952 Trude Jochum-Beiser Ski Alpin/Abfahrt
1956 Elisabeth Schwarz-Bollenberger Eiskunstlauf/Paarlauf
1964 Christl Haas Ski Alpin/Abfahrt
1968 Olga Scartezzini-Pall Ski Alpin/Abfahrt
1972 Trixi Schuba Eiskunstlauf/Einzel
1980 Annemarie Moser-Pröll Ski Alpin/Abfahrt
1980 Elisabeth Max-Theurer Reiten/Dressur
1988 Anita Wachter Ski Alpin/Kombination
1988 Sigrid Wolf Ski Alpin/Super-G
1992 Petra Kronberger Ski Alpin/Slalom, Ski Alpin/Kombination
1992 Doris Neuner Rodeln/Einzel
1994 Emese Hunyady Eisschnelllauf/1500 m
2004 Kate Allen Triathlon
2006 Michaela Dorfmeister Ski Alpin/Abfahrt, Ski Alpin/Super-G
2010 Andrea Fischbacher Ski Alpin/Super-G
2014 Julia Dujmovits Snowboard/Parallel Slalom
2014 Anna Fenninger Ski Alpin/Super-G